Monday, April 13, 2015

Aktuelles 6

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Pater Andreas Endl Herz Jesu Franziskaner
Kardinal Walter Brandmüller
Kardinal Brandmüller: Befürworter für die Änderung der katholischen Lehre über die Ehe sind "Ketzer" — auch wenn es Bischöfe sind.

Zitate aus einem Interview vom 14. April 2015 (LifeSiteNews.com) 

Kann sich die Kirche mit dem Thema der Ehe in einer pastoralen Weise befassen, die von der ständigen Lehre der Kirche abweicht? Kann die Kirche überhaupt die Lehre selbst ändern, ohne selbst in die Ketzerei zu fallen?

Es ist einleuchtend, dass die pastorale Praxis der Kirche nicht im Gegensatz zu der verbindlichen Lehre stehen noch diese einfach ignoriert werden kann. In gleicher Weise könnte ein Architekt vielleicht eine überaus schöne Brücke bauen. Allerdings, wenn er nicht die Gesetze der Statik beachtet, riskiert er den Zusammenbruch seiner Konstruktion. In gleicher Weise hat jede pastorale Praxis dem Wort Gottes zu folgen, wenn sie nicht erfolglos sein soll. Eine Änderung der Lehre, des Dogmas, ist undenkbar. Wer das dennoch bewusst tut oder eindringlich verlangt, ist ein Ketzer — auch wenn er den Römischen Purpur trägt.


Bischof verkleidet sich als Bischof

Der Bischof der katalonischen Diözese Lleida, Msgr. Juan Piris Frígola nahm es ziemlich heiter, wie der katholische Blog Germinans Germinabit berichtet. Bei der Einweihung eines sozialen Wohnprojekts der Diözese verkleidete sich der Bischof als Bischof. Germinans Germinabit schrieb, der Bischof trat wie ein „Clown“ auf.

Bischof Piris ließ sich „eine lächerlich anmutende Mitra aufsetzen und eine ebensolche Stola umlegen“, so Francisco Fernandez de la Cigoña. Anlaß war weder der Karneval noch ein Kinderfest, sondern die Einweihung eines Wohnprojekts der Diözese Lleida für bedürftige Familien.

„Der clowneske Auftritt des Bischofs wird endgültig zum Trauerspiel, wenn man weiß, daß das Wohnprojekt durch Umwidmung eines Teils des diözesanen Priesterseminars zustande kam“, so de la Cigoña. Daher auch der Name des Projekts „Llars del Seminari“.

Soziale „Sensibilität“ entspricht nicht jener für Priesterberufungen

Soziale „Sensibilität“ sei gut und recht, „doch scheint der Rückgang der Priesterberufungen und die Umwidmung großer Teile des Priesterseminars dem Bischof die Laune für Narrenpossen nicht ausgetrieben zu haben“, so de la Cigoña. Für das Priesterseminar und die Berufungspastoral habe der Bischof bisher keine besondere „Sensibilität“ gezeigt, so Germinans Germinabit .

Die Diözese Lleida erlebe „stillschweigend eine nie dagewesene Verwüstung in der Hand eines der letzten Vertreter eines überholten Progressismus“. Die Bilanz von Bischof Piras sei „ein faktisch nicht mehr existentes Priesterseminar, keine Berufungen, ein weitgehend guter, aber überalterter Klerus, während die Fäden jene in der Hand halten, die die Zukunft in der Laienpastoral sehen und daher Priesterberufungen links liegenlassen. Dazu kommt noch eine starke Politisierung mit Augenzwinkern nach links, eine fortschreitende Islamisierung und eine sich ausbreitender Säkularisierung“, so Germinans Germinabit. Die Diözese habe „diese Mittelmäßigkeit nicht verdient“, so der Blog.

„Alle Dinge haben eine ihnen eigene Würde. Es gibt Momente des Scherzens und der Heiterkeit, doch die Würde sollte nie mißachtet werden. Schon gar nicht die eines Bischofs“, so Francisco de la Cigoña.



VIDEO: Papst Benedikt XVI. - 60 Jahre Priester 

 Prof. Dr. Georg May
Interview

»Es gibt eine Pflicht und Tugend der Hoffnung«

In seiner ersten Enzyklika »Redemptor hominis« hat Papst Johannes Paul II. in erster Linie das Verhältnis der Kirche zu außerkirchlichen Kräften und Strömungen umrissen. Inzwischen haben die innerkatholischen Wirren ein Ausmaß angenommen, das an die Wirren im 16. Jahrhundert erinnert. Die WELT sprach über dieses Thema mit einem strengen Kritiker der Verhältnisse, Prof. Georg May, Kanonist und Vorstand des kirchenrechtlichen Seminars der Universität Mainz, dessen jüngstes Buch »Echte und unechte Reform« (Mediatrix-Verlag, Wien) Aufsehen erregt hat.

WELT: Herr Professor May, Sie sind ein mit kirchlicher Sendung ausgestatteter akademischer Lehrer, kein Rebell, kein Außenstehender, sondern ein Priester der katholischen Kirche. In Ihrem neuen Buch nennen Sie das Zweite Vatikanische Konzil »völlig legal, aber weithin schädlich«. Kann ein gläubiger Katholik diesen Unterschied machen?

May: Der Katholik ist zur Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit verpflichtet. Stellt er negative Sachverhalte fest, darf er sich keinen Illusionen hingeben, sondern muß offen warnen. Für mich als Lehrer mit der missio canonica ist das geradezu dienstliche Pflicht.

WELT: Kann man soweit gehen, zu sagen, das Konzil und die nachkonziliare Bewegung haben vor der obersten und alles entscheidenden Aufgabe versagt?

May: Unzweifelhaft. Diese Aufgabe hätte darin bestanden, die Katholiken zu unerschütterlichem Glauben zu führen, den Glauben zu vertiefen und das Glaubensleben zu entfalten.

WELT: Sie berufen sich bewußt nicht auf Erzbischof Lefebvre, sondern auf progressistische Konzilstheologen und Bischöfe.

May: Das genügt vollauf. Paul Vl. beklagte ab 1968 die Selbstzerstörung der Kirche, die Verfälschung der christlichen Botschaft durch die moderne Katechese, die entleerende Uminterpretierung der Eucharistie, die Verwirrung der Gläubigen durch Zweideutigkeiten. Kardinal Frings beklagte die zu weit getriebenen Veränderungen der Liturgie und die übertriebenen Vollmachten der Laienräte. Kardinal Ratzinger hält das Jahrzehnt nach dem Konzil für einen Prozeß des Verfalls und folgert: »Es muß klar gesagt werden, daß eine wirkliche Reform der Kirche eine eindeutige Abkehr von den Irrwegen voraussetzt, deren katastrophale Folgen mittlerweile unbestreitbar sind.« Und die Kardinäle Höffner (Köln) und König (Wien) sagen, die Eltern könnten u. U. im Gewissen verpflichtet sein, ihre Kinder aus dem Religionsunterricht zu nehmen!

WELT: Warum belassen es diese Männer bei klagenden Worten?

May: Die Wirklichkeit zu erkennen erfordert nicht nur intellektuelle, sondern auch charakterliche. Fähigkeiten, insbesondere Mut. Es ist aber gefährlich, den Mut zu dem Eingeständnis aufzubringen, daß das große Werk mißlungen ist. Ratzinger z. B. macht den nachkonziliaren Betrieb verantwortlich für den Mißbrauch des untadeligen Konzils. Aber das Konzil kann nur mißbraucht werden, weil dort häufig opportunistische Kompromißformeln und Ungenauigkeiten formuliert wurden.

WELT: Sie, Herr May, verstehen unter echter Reform die Stärkung des Glaubens. Was verstanden die zitierten Theologen und Bischöfe unter Reform?

May: Anpassung an den sogenannten modernen Menschen, den es nicht gibt. Im Effekt führte das zum Abbau alles Beschwerlichen und zu Konzessionen an die Opferscheu. Jede Minderung des Katholischen bedeutet automatisch Protestantisierung. Und das war gewollt in der illusionären Hoffnung auf Wiedervereinigung aller christlichen Gemeinschaften.

WELT: Ist die Messe wirklich beschädigt, oder wurden nur Äußerlichkeiten geändert?

May: Die nachkonziliare Neumesse widerspricht den Weisungen des Konzils für die Revision des Meßritus. Sie reduziert und minimalisiert katholische Glaubenslehren (z. B. Priestertum, Opfer), die in einem Meßritus notwendig enthalten sein müssen. Die Wiederherstellung der ursprünglichen katholischen Messe ist eine unerläßliche Vorbedingung für eine wirkliche Reform der katholischen Kirche.

WELT: Ist für den Christen die Welt für immer ein Gegensatz zum Reich Gottes, oder ist der Optimismus des Konzils richtig, wonach zunehmende geistige und sittliche Reife und ein neuer Humanismus voller Verantwortung für die Mitmenschen in der Welt sichtbar sind?

May: Empirisch ist das eine Verzeichnung der Wirklichkeit. Es gibt heute eher eine Zunahme der Gewissenlosigkeit unter heuchlerischer Berufung auf das Gewissen. Diese optimistische Sicht steht aber vor allem im Widerspruch zur biblischen Eschatologie: Je näher dem Ende der Welt, um so schlimmer, nicht besser, geht es in der Welt zu.

WELT: Haben Sie die Hoffnung, daß nunmehr in absehbarer Zeit die Kirche zu ihren gesunden Quellen zurückkehrt?

May: Es gibt eine Pflicht und eine Tugend der Hoffnung. Wir sind geheißen zu hoffen, gestützt auf göttliche Hoffnung gegen alle menschliche Hoffnung. Ich glaube nicht, daß Menschen die Lage noch zu verändern vermögen. Aber Gott weiß Wege, die wir nicht kennen.
»Die Welt« vom 19.3.1979

Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster 

Hirtenbrief von Kardinal Nichols, Erzbischof von Westminster und Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales zur Fastenzeit 2015

Kardinal Nichols: "Viele der Synodenväter waren darauf bedacht, die Lehre der Kirche zu ändern (wovor Gott uns bewahren möge!)"

An alle unsere Brüder und spirituellen Personen in Christus, sowohl Laien als auch Kleriker:

Während dieser Fastenzeit, in der unsere heilige Mutter, die Kirche, ihre Kinder immer zu erhöhter Wachsamkeit, Gebet und Buße ermahnt, zwingt uns unser Schmerz und unsere Betrübnis, euch, liebe Brüder, die Machenschaften der letzten außerordentlichen Bischofssynode bekannt zu machen, die in Rom über das Thema der Drangsal, von denen die Familien in diesen unseren verdorbenen Tagen heimgesucht werden, abgehalten wurde. Obwohl wir gerne Abstand genommen hätten von einem solchen Konventikel (einer solchen Zusammenkunft) vieler, die von der Süße der Wahrheit abgefallen sind, gebot uns die Pflicht, zu bleiben und Gott das Opfer eines zerknirschten und durchbohrten Herzens zu bringen aufgrund der Untreue so vieler unserer Kollegen und Kirchenmänner.

Wie Sie gehört oder gelesen haben, waren viele der Synodenväter darauf bedacht, die Lehre der Kirche über die Ehe und das Familienleben zu ändern (wovor Gott uns bewahren möge!). Solches ist leider der Fall. Oberflächlich betrachtet diskutieren die Feinde der Wahrheit Fragen der "Seelsorge", die die Kirche mit mütterlicher Sorge sogar reuigen Sündern schuldig ist. Solches war alles schön und gut. Der hauptsächliche Irrtum jedoch, der fast alle heimsuchte, war die absichtlich gewollte Mehrdeutigkeit, wobei fast kein Unterschied gemacht wurde zwischen dem reuigen und dem reuelosen Sünder. Während die Kirche immer für die an der Seele Kranken da war, damit sie umso mehr die spirituell Schwachen heilen kann, musste sie von Zeit zu Zeit die Stolzen zurechtweisen, die Reuelosen anspornen, umzukehren und zu glauben. Der allgemeine Ruf zur Umkehr — wir müssen es sagen — fehlte leider bei den Synodenvätern, vor allem denen aus Deutschland.
Solch weitverbreiteter Mangel an Glauben ist besonders entmutigend, wenn wir die immer weiter wachsende Zahl teilnahmsloser Seelen berücksichtigen, für die Christus gestorben ist, die Ihn aber nicht kennen; oder die Ihn kennen, Ihn aber nicht lieben.

Sie haben vielleicht auch gehört, dass der Heilige Vater über das Ergebnis der Synode enttäuscht war. Derzeit sind wir nicht ganz sicher, was die Haltung des Papstes gegenüber dem Synodenverfahren war oder ob er mit der Arbeit der Synode zufrieden war. Wir waren allerdings erstaunt über seine Ablehnung oder zumindest seine mangelnde Bereitschaft, seine eigene Meinung darüber zu enthüllen, was er präzise getan hätte.

Beim Synodenende sprach Franziskus ausführlich über seine Freude, seine Zufriedenheit und seine Frustration bei der Arbeit der Synode. Er sagte den versammelten Vätern, sie sollten sich zu Herzen nehmen, wie die göttliche Vorsehung die Synode durch ihre Beratungen berührt habe, und sie sollten erkennen, wie wir vielleicht versucht gewesen wären, die Eingebungen des Heiligen Geistes abzulehnen. Die Synode, er bestand darauf, müsse notwendigerweise eine spirituelle Reise sein, keine debattierende Kammer. Doch debattieren ist oft alles, was wir getan hatten. Unsere "Reise" war nichts anderes gewesen als ein oberflächlicher Blick auf einige der Prüfungen, die die Familie in der heutigen Welt quälen, und ein oberflächliches Durchlesen. Mit der Planlosigkeit von Schimpansen hatten sich bestimmte Sprecher von Themen wie Konkubinat, Polygamie und Hurerei zur Unzucht, zum Ehebruch und sogar zur Sünde wider die Natur bewegt, mit scheinbar wenig Kenntnis, dass wegen Sünden wie diese unzählige Sünder nicht die Erlösung erlangen werden.
Die Verschwommenheit des Vorgehens und der Sünden, die man sich weigerte, beim Namen zu nennen, ist bisweilen unerträglich gewesen.

Im Laufe des Verfahrens haben die Synodenväter zu der wahren Flut von sinnlosem Dribbeln beigetragen, das in diesen Tage für so genannte "obrigkeitliche" Texte ablief, die alle zu beschwichtigen suchten und dabei wenig aussagten. Am Ende, so scheint es, hatten die deutschen Revisionisten und ihre Verbündeten ins Schwarze getroffen und den ‚Synodenbericht’ verfasst, über den die Synodenväter abstimmten, Absatz für Absatz. Ganz einfach, die Stimmen zeigen die Kluft an zwischen den vielen, die den einst überlieferten Glauben ablehnten und denjenigen, die standhaft geblieben sind. Leider bildet dieser Bericht nun den Nährboden, aus dem die nächste Synode hervorgehen wird, die im Oktober dieses Jahres über das vorhersehbar mehrdeutige Thema ‚Die Berufung und Mission der Familie von heute’ abgehalten werden wird.

Am Ende der Synode sagte Franziskus in seiner Abschlussrede Folgendes: "Liebe Brüder und Schwestern, jetzt haben wir noch ein Jahr Zeit, um, mit echter Unterscheidung der Geister, die vorgeschlagenen Ideen zur Reife zu bringen und konkrete Lösungen zu finden zu so vielen Problemen und zahllosen Herausforderungen, mit denen sich Familien auseinandersetzen müssen; um Antworten auf die vielen Entmutigungen zu geben, die die Familien umgeben und ersticken. Möge der Herr uns begleiten und uns auf diesem Weg führen zur Ehre Seines Namens."

Es ist in der Zwischenzeit unsere aufrichtige Hoffnung, euch treue Seelen während dieser Fastenzeit dazu anzuhalten, eure Herzen und Sinne mit unserem gekreuzigten Herrn zu verbinden, der gestreckt und angenagelt ist, zurückgewiesen wird, sterbend und allein ist, der in jeder Messe geopfert wird und immer im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig ist, damit Er das volle Maß des Zornes des Vaters von uns abwenden möge, geschürt von der vorsätzlichen Unbußfertigkeit der elenden und entarteten Menschen, die den Weg des Verderbens dem Frieden vorziehen.

Mit unserem Apostolischen Segen bleiben wir

Ihr hingebungsvoller

Kardinal Vincent Nichols
Erzbischof von Westminster


Was ist die heilige Messe ? - Im Gespräch mit dem heiligen Pater Pio


Modernismus und liturgischer Missbrauch

Prof.Dr. Georg May

Prälat Monsignore DDr. Gregorius Hesse

Friday, April 10, 2015

Prälat Msgr. DDr. Gregorius Hesse

Prälat Msgr. DDr. Gregorius Hesse

Un­ge­wöhn­lich sind Werde­gang und Per­sön­lich­keit des Dr. Grego­rius Hesse. Als pro­mo­vier­ter Theo­loge und Kir­chen­recht­ler gab er die vor­ge­zeich­nete Karrie­re im Vati­kan auf, als er fest­stell­te, daß er sich mit dem im Rom vor­herr­schen­den Mo­der­nis­mus weder ar­ran­gie­ren konn­te noch woll­te.

Ohne fi­nan­ziel­le Ab­siche­rung leb­te er fort­an in sei­ner Wie­ner Hei­mat und mußte sich sei­nen Lebens­unter­halt müh­sam durch Vor­trags­rei­sen und Über­set­zungs­arbeiten ver­die­nen. Anderer­seits genoß er aber die Frei­hei­ten, die ihm die durch die Kir­chen­krise in Kraft ge­tre­tenen Not­stands­ge­set­ze ein­räum­ten.

Dr. Hesse zeich­nete die sel­tene Ver­bin­dung von gro­ßer Ge­lehr­samkeit mit der Fähig­keit, sein Wissen ver­ständ­lich und mit­rei­ßend unter­halt­sam wei­ter­geben zu kön­nen, aus.

Lebenslauf
Gregorius Hesse, sein vollständiger Name lautete: Gregorius Henricus Laurentius Diego Dagobertus Hervinus Hesse, wurde am 27. Juni 1953 in Wien geboren, sein Onkel war der Pfarrer von St. Rochus in Wien, Prälat Erwin Hesse.


Priesterweihe im Petersdom am 21.11.1981

Gregorius Hesse stu­dierte zunächst Tech­nik und Wirt­schaft in Wien und ver­brach­te als Werks­student auch einige Zeit im Farben­werk Frank­furt-Hoechst und bei Mer­cedes in Sin­del­fin­gen.
1976 ent­schloß er sich nach Rom zu gehen, um Prie­ster zu werden. Er stu­dier­te im „Angelicum“ und pro­movier­te in den Fächern Theo­logie und Kirchen­recht.

Am 21. November 1981 wurde er von Erz­bischof Aurelio Sabattani im Peters­dom zum Prie­ster geweiht.

Von 1986 bis 1988 arbei­tete er als Se­kre­tär von Kar­di­nal Alfons Maria Stickler, anschlie­ßend bis 1991 im päpst­lichen Geheim­archiv.

Kardinal Marella, Erzbischof Sabattani und Dr. Hesse

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Während dieser Zeit er­lebte Dr. Hesse den Ver­fall des katho­li­schen Glaubens in Rom mit und erkannte, daß daran vor allem die Neue Litur­gie ver­ant­wort­lich war. Schon bald nach seiner Priester­weihe zele­brierte er daher die Messe nur noch nach dem triden­tini­schen Ritus. Als Kar­dinal Stickler 1991 in Ruhe­stand ging, be­trach­te­te er ein wei­teres Wirken in Rom als sinn­los und kehrte nach Wien zurück.

In seiner Wohnung in der Scheiben­berger­straße lebte er seitdem ohne ge­sicher­tes Ein­kommen von Über­setzungs­arbeiten und Vortrags­reisen, die ihn nach ganz Europa und fast jedes Jahr auch für mehrere Wochen quer durch die Ver­einig­ten Staaten von Amerika führten.

In der Nacht vom 24. auf den 25. Jänner 2006 erlitt Dr. Hesse in seiner Woh­nung in­folge seines Dia­betes­leidens einen schwe­ren Schlag­anfall, an dessen Auswirkungen er noch am selben Tag im Kran­ken­haus ver­starb.

Er wurde am 16. Februar 2006 auf dem Wiener Zen­tral­fried­hof bei­ge­setzt.

Zitate von Prälat Msgr.  DDr. Gregorius Hesse

Ich gehöre zu den wenigen Priestern, die das II. Vatikanum Wort für Wort studiert und mehrfach gelesen haben. Und ich gestehe euch offen und ehrlich ein: Das ist so ein ent­setz­liches Gelaber und Gewäsch, daß man wie von Baldrian­tropfen ein­gelullt wird und nach etwa einer Stunde Lesen nicht mehr weiß, was man liest.
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Das häufigste Wort im Konzil ist das Wort „aber“.
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Auch Erzbischof Lefebvre hat die Liturgie­konsti­tution unter­schrieben. Er hat sich als frommer, treuer, gehorsamer Bischof nicht vor­stellen können, daß der Papst ein Dekret unter­schreibt, das gegen die Tradition der Kirche ist. Der einzige, der das von Anfang an über­rissen hat, war der gute alte Bischof de Castro Mayer, der sich prin­zi­piell geweigert hat, irgendein Konzils­dokument zu unter­schreiben – Gott segne ihn! Castro Mayer ist sicher­lich das doktri­när beste Beispiel für katho­lischen Glauben in diesem Jahr­hundert nach Pius X. Castro Mayer hat im ganzen Konzil nichts unter­schrieben. Heute, nachdem ich es studiert habe, würde ich auch kein einziges Dekret vom Zweiten Vatikanum unter­schreiben.
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Die Petrus­brüder und die vom Institut Christ­könig haben auf der Kanzel den Gläubigen zu sagen, daß sie nichts gegen den Neuen Ritus haben und daß sie nichts gegen das II. Vatikanum haben. Das ist genau das, was zwei­tausend Jahre davor das Weih­rauch­streuen für den Kaiser war.
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Ich war auch einmal so blöd und habe den Neuen Ritus gefeiert. Aber ich habe es nicht besser gewußt. Und ich habe es dann bereut. Und ich habe mich geniert, daß ich nicht besser studiert hatte, daß ich meine Theo­logie nicht genug gekonnt habe, nicht genug gewußt habe, um zu sehen, daß der Neue Ritus ein Ver­brechen ist.
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Drei Kardinäle wollten mich haben, fünf haben es ange­deutet. Ich hätte in Rom eine herr­liche Karriere machen können, da wäre ich jetzt Mon­signore, irgend­wann wäre ich dann Weih­bischof, dann wird man Erz­bischof. Und wenn man es ge­schickt anstellt, dann kriegt man noch den roten Hut und wird Kardinal. Und dazu hätte ich nur am Sonntag in einer kleinen Pfarre in Rom auf italie­nisch die Neue Messe lesen müssen. Ich hätte nicht einmal die Hand­kommunion geben müssen. In Rom ist das nicht so streng, da hätte ich sagen können: „Nein, das wider­strebt mir. Ich kann mich nicht selbst ver­wirk­lichen, wenn ich die Hand­kommunion gebe.“
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Die Konzils­kirche hat ihre eigene Gestapo. Die haben immer irgend jemanden, der sagt: „Habt ihr schon gehört, der Pfarrer von dort-und-dort hat am Sonntag jemanden eine Alte Messe lesen lassen!“ – Oooh, oh, ein größeres Ver­brechen gibt es ja nicht: Wenn man nackte Mädchen um einen Altar tanzen läßt, dann ist es ein litur­gisches Experi­ment, wenn die Alte Messe gelesen wird, dann ist es ein Ver­brechen.
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Die Natur des Menschen braucht die Sakral­sprache, erstens des Geheim­nisses wegen, zweitens der Un­ver­änder­lich­keit wegen, drittens der Hin­wendung zu Gott wegen, mit dem ich doch nicht spreche, wie ich mit einem Voll­idioten rede, der mir gerade die Park­lücke weg­geschnappt hat.
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Früher ist der Pro­testant nach Wien auf Urlaub gefahren und platzt im Stephans­dom „aus Versehen“ am Sonntag um zehn Uhr in das Ponti­fikal-Hochamt des Kardinals hinein, bleibt stehen, schaut sich das an, hört sich das an, ist ins Tiefste hinein er­schüttert, kniet nieder und sagt: Das ist die wahre Religion, da ist Gott.“ — Wenn er heute um zehn Uhr in den Stephans­dom hineinkommt, kriegt er Gastritis.
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Das ist rekord­ver­dächtig, das sind zwei­einhalb DIN-A5-Seiten mit drei Häresien. Das hat der Luther nicht fertig­gebracht – der war ja auch Amateur. Das sind ja die Profis: Kaiphas und Annas.
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Die klassi­sche Eigen­schaft der Libera­listen ist, spieß­bürger­lich, bieder, mies, klein­kariert zu sagen: „Bloß nicht in die Extreme gehen!“
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Das Beicht­geheim­nis wird immer öfter, immer mehr, in immer mehr Gruppen auf dieser Welt gebrochen zum Zweck der Informa­tion der Oberen. Das sind Methoden, die ich in einer atheisti­schen Sowjet­union ver­stehen kann, aber nicht in der katho­li­schen Kirche.
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In dem nicht gerade kurzen Dokument Unitatis redinte­gratio über die anderen Reli­gionen kommt das Wort „Bekehrung“ nicht vor.
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Ökumene heißt nicht, ständig mit anderen zu schwätzen. Wißt ihr, wie das ganze Schla­massel passiert ist? Die Eva hat mit dem Teufel Dialog geführt: Prost Mahl­zeit.
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Der Teufel lügt uns nur dann an, wenn er wirk­lich muß. Einer der größten Tricks des Teufels ist, solange es geht die Wahr­heit zu sagen, damit man ihm Ver­trauen schenkt. Das machen wir doch seit fünf­tausend Jahren in der so­ge­nannten zivili­sierten Kriegs­führung auch. In der Stra­tegie soll man sich bemühen, den Feind so zu täuschen, daß er es nicht merkt. Man sagt dem Feind lauter wahre Dinge, aber nicht die ganze Wahr­heit. Dann täuscht sich der Feind fürch­ter­lich und fällt in die Falle.
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Ich war fünf­zehn Jahre im Vatikan, und davon zwei Jahre direkt im Vatikan beschäftigt: Der Papst ist nicht nur von Frei­maurern umgeben, sondern von einer ganzen Menge Rind­viechern. Die Frei­maurer sind dort in der Minder­heit, die Logen nehmen doch nicht jeden Idioten auf, der Vatikan schon.
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Eine Insti­tu­tion, die zwei­tausend Jahre lang so einen Haufen von Idioten und Banditen überlebt hat, kann nur gött­liche Stif­tung sein.
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Über den lieder­lichen Lebens­wandel der Re­nais­sance-Päpste Ale­xan­der VI. und Leo X. kann man in vielen Büchern lesen. Man kann dort viel Schmutzi­ges lesen, und es stimmt fast alles.
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Es gibt in der ganzen Kirchen­geschichte keinen einzigen Fall, wo es eine Rück­kehr der Schis­matiker gab und nachher der Papst gesagt hätte: „Die Bischöfe, die ihr in­zwischen geweiht habt, die erkenne ich nicht an.“ Die wurden jedes­mal sang- und klang­los übernommen. Denn das Risiko, daß die Schis­matiker einen Un­würdigen zum Bischof machen, ist ganz genau so groß wie in der römischen Kirche.
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„Sicht­bar­keit der Kirche“ heißt nicht, daß man einen Katho­liken daran erkennt, daß er wie viele Phari­säer am Ascher­mitt­woch mit einem Kreuz auf der extra fettig ge­lassenen Stirn heraus­kommt.
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Als der heilige Gregor der Große gesagt hat: „Die Frau ist die Pforte des Himmels, durch die der Mann in die Hölle fährt“, hat er damit keinen Ausspruch getan, um sämt­liche Frauen der Welt­geschich­te zu be­leidigen, sondern nur die Sünde gegen das sechste Gebot als das präsentiert, was sie ist: Mit Abstand nicht die schlimm­ste Sünde, und genau des­wegen die gefähr­lich­ste. Es ist eine Droge ohne Kater.
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Wenn ein Mann eine Frau liebt, dann sagt er auch „Du“. Was willst du, was interessiert dich, was kann ich für dich tun? Nicht: Ich will das und ich möchte das. Das ist nicht Liebe. Liebe ist das DU vor dem Ich. — — Da schaut sich jetzt so mancher an, gell?
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Im Zweifels­fall nehmen die Leute immer das Schlech­teste von einem Menschen an, das ist interessanter, unter­halt­samer und leichter.
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Man kann nicht behaupten: „Ich glaube an Gott“ und dann am Sonntag zur Zeit der Heiligen Messe etwas „wichtigeres“ vorhaben.
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Die meisten, die ich kenne, die der Betrach­tung anhängen, betrachten in erster Linie sich selbst.
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Man macht sehr oft den Fehler zu glauben, daß etwas, was man sofort ver­standen hat, richtig und tief war. – Nein! Normaler­weise war das, was man sofort versteht, entweder nicht sehr tief oder man hat es ohnehin miß­verstanden.
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Ich schieße gerne mit Schwarz­pulver, das ist auch gefähr­lich. Nur ist es nicht halb so gefähr­lich, wie sich mit Er­schei­nungen und Wundern zu beschäf­tigen. Denn wenn ich mit Schwarz­pulver einen Fehler mache, dann habe ich den ersten und letzten Fehler gemacht und meinen Körper getötet. Das Hobby der Er­schei­nungen und Wunder kann aber die Seele töten.
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Einer „Gottesmutter“, die das Ave Maria betet, spucke ich ins Gesicht.
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Wir haben doch alleine in der Tradition schon 20000 Visio­theken – Visions­schachteln, die mich anrufen: „Dr. Hesse, mir ist die Gottes­mutter er­schienen!!“ – Ich danke verbind­lichst. Wenn mir nachts die „Gottes­mutter“ erscheint, sage ich ihr: „Schleich' dich, ich möchte schlafen!“
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Im Winter werdet ihr mich sicher in all' meinem Pomp und Trara sehen, aber im Sommer müßt ihr froh sein, wenn ich nicht in einer schwarzen Bade­hose mit violetten Knöpfen daher­komme.
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Ich werde den Beicht­vater nicht damit auf­halten, daß ich ihm von meinen Essens­gewohn­heiten erzähle. Ich kann ihm höchstens sagen – wenn Licht im Beicht­stuhl ist, dann sieht er das sofort – daß ich zuviel esse.
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Objektiv ist Obst gut für mich. Subjektiv ist Obst nicht gut für mich, weil ich's nicht mag – außer fermen­tiert in der Flasche.
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Den hl. Pius X. hat es keines­wegs von der Heilig­sprechung fern­gehalten, daß er bis ein­einhalb Jahre vor seinem Tod die Pfeife und alles mögliche andere geraucht hat. Und als ihm der Arzt gesagt hat, er darf nicht mehr rauchen, hat er das nicht auf­geopfert, sondern sich am nächsten Tag bei Merry del Val beschwert: „Die lassen mir NICHTS mehr, die Ärzte, NICHTS mehr lassen sie mir!“




Wednesday, April 8, 2015

Aktuelles 5

Weihbischof Max Ziegelbauer: Die "alte" Kirche ist mir lieber

In diesem Buch kommt die "alte" Kirche (1925-1965) zur Sprache, und sie wird auch ins Bild gesetzt. Damals war die katholische Kirche ein rundum intaktes Ganzes. Das Jahr 1965 markiert geradezu einen Bruch in allen Bereichen des kirchlichen Lebens. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil begann eine Phase innerkirchlicher Wirrnisse: die vor dem Konzil gefeierte Liturgie wurde tiefgreifend reformiert; die früher feierlich bezeugten Glaubenssätze gelten heute als peripher; die sittlichen Prinzipien und die kirchliche Disziplin hält man für überholt. Wer sich heute auf den Glauben und die Moral der Kirche beruft, gilt als "Fundamentalist", sein Denken und Handeln wird als "vorkonziliar" tituliert. Die "alte" Kirche war einfach katholisch: Priester waren als Priester erkennbar; Laien wussten um ihre Sendung in der Welt und um die Gnade, die sie in der Kirche empfingen. Die Volkskirche schenkte den gläubigen Katholiken eine Fülle von ansprechenden Frömmigkeitsformen und viele Hilfen zu einem aktiven Glaubensleben. Die "alte" Kirche hatte einen Glanz, der die Herrlichkeit Gottes ungetrübt widerspiegelte und die Herzen der Menschen anrührte. Das Buch wirft einen Blick auf all das, was wir heute schmerzlich vermissen müssen, nimmt aber auch die gegenwärtige Kirche "ins Visier" - anerkennend oder bisweilen auch kritisch. Im Vordergrund soll jedoch der Rückblick stehen, nicht, um nostalgische Erinnerungen zu wecken, sondern um so manche Neuerung beurteilen zu können. Gleichzeitig sollen Einblicke in die verborgene Schönheit des Glaubens ermöglicht und die Liebe zur Kirche (erneut) geweckt werden.

Weihbischof em. Max Ziegelbauer Titularbischof von Lapda geb. 1923 in Memmingen, 1950 Priesterweihe, ab 1952 Bischöfl. Sekretär, ab 1957 Pfarrer in Memmingen (Mariä Himmelfahrt), ab 1965 Dompfarrer in Augsburg, ab 1968 Domkapitular und Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes, 1983 Bischofsweihe, Weihbischof in Augsburg und Bischofsvikar für "Kirche und Kultur" (1998 emeritiert), ab 1989 Dompropst des Hohen Domes zu Augsburg (1996 emeritiert).


Nachkonziliare Beichte eines vorkonziliaren Pfarrers

*Ich habe noch an die alten Dogmen geglaubt und meinen bisherigen Glauben zuwenig bereut.
*Ich habe einmal den Engel des Herrn und den Rosenkranz gebetet.
*Ich habe die heilige Messe als Opfer gefeiert und sie öfter mit innerem Wohlgefallen in lateinischer Sprache am Altar gelesen.
*Ich habe es öfters versäumt, konstruktiven Ungehorsam zu leisten.
*Ich habe in der Öffentlichkeit priesterliche Kleidung getragen.
*Ich habe meinem Kaplan einmal widersprochen, manchem mündigen Laien sogar öfter.
*Ich habe andere zum Glauben meiner Väter und Vorväter zu verführen versucht.
*Ich habe durch priesterliche Worte verschiedene Laien in ihrer charismatischen Würde gekränkt.
*Ich habe einmal eine Trauung von zwei Katholiken vorgenommen und so dem ökumenischen       Denken schwer geschadet.
*Ich habe einmal zum Ärgernis der ganzen Gemeinde einem die heilige Kommunion auf die Zunge gelegt, anstatt ihm einen kräftigen Tritt vor die Knie zu verpassen.
*Ich habe meine Zeit durch Lesen in den Werken des heiligen Thomas von Aquin und anderer Kirchenlehrer vergeudet.
*Ich habe mich geweigert, dialektisch zu denken, und die Moral nicht dem modernen Menschen von heute angepasst.
*Ich habe mich triumphalistisch an der Heiligkeit der Kirche gefreut.
*Ich habe mich geweigert, den Barockaltar meiner Kirche durch einen Billard- oder Küchentisch zu ersetzen.
*Ich habe mich geweigert, die Orgel durch eine Rockband zu ersetzen.





Sunday, April 5, 2015

Aktuelles 4

Was ist die heilige Messe ? - Im Gespräch mit dem heiligen Pater Pio

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DIE WAHRHEIT


Modernismus und liturgischer Missbrauch

Die Vatikanverschwörung


Offener Brief von Seiner Exzellenz Erzbischof Jan Pawel Lenga
emeritierter Bischof der Diözese Karaganda, Kasachstan
zur jetzigen Krise in der katholischen Kirche


Überlegungen zu einigen aktuellen Problemen der Krise der katholischen Kirche

Ich hatte Lebenserfahrungen mit Priestern, die sich in stalinistischen Gefängnissen und Lagern befanden und die dennoch der Kirche treu blieben. Während der Zeit der Verfolgung erfüllten sie mit Liebe ihren priesterlichen Dienst. Indem sie die katholische Lehre predigten und dabei ein würdevolles Leben in der Nachfolge Christi, ihres himmlischen Meisters, führten.

Ich habe meine priesterlichen Studien in einem Untergrundpriesterseminar in der Sowjetunion abgeschlossen. Ich wurde heimlich in der Nacht von einem frommen Bischof zum Priester geweiht, der selber wegen seines Glaubens gelitten hat. Im ersten Jahr meiner Priesterschaft machte ich die Erfahrung, vom KGB aus Tadschikistan vertrieben zu werden.

Anschließend, während meines dreißigjährigen Aufenthaltes in Kasachstan, diente ich 10 Jahre als Priester und sorgte für Gläubige in 81 Ortschaften. Dann diente ich 20 Jahre als Bischof, zunächst als Bischof von fünf Staaten in Zentralasien mit einer Gesamtfläche von rund vier Millionen Quadratkilometern.

In meinem Dienst als Bischof hatte ich Kontakt mit Papst Johannes Paul II, mit vielen Bischöfen, Priestern und Gläubigen in den verschiedenen Ländern und unter verschiedenen Umständen. Ich war Mitglied einiger Versammlungen der Bischofssynode im Vatikan, die Themen wie „Asien“ und „Die Eucharistie“ abdeckten.

Diese sowie andere Erfahrungen gaben mir die Basis, meine Meinung zu der aktuellen Krise der katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen. Das sind meine Überzeugungen und sie sind von meiner Liebe zur Kirche bestimmt und durch das Verlangen nach ihrer wahren Erneuerung in Christus. Ich bin gezwungen, auf dieses öffentliche Ausdrucksmittel (das Internet) zurückzugreifen, weil ich fürchte, dass ein anderes Verfahren von einer Mauer des Schweigens und der Missachtung begrüßt würde.

Ich bin mir der möglichen Reaktionen auf meinen offenen Brief bewusst. Aber zur gleichen Zeit wird die Stimme meines Gewissens mir nicht erlauben zu schweigen, während das Werk Gottes verleumdet wird. Jesus Christus gründete die katholische Kirche und zeigte uns in Wort und Tat, wie man den Willen Gottes erfüllen sollte. Die Apostel, denen Er Autorität in der Kirche verlieh, erfüllten mit Eifer die ihnen anvertraut Pflicht und litten aus Lieber zur Wahrheit , die gepredigt werden musste, da sie „Gott mehr gehorchten als den Menschen“.

Leider ist es in unseren Tagen immer deutlicher, dass der Vatikan durch das Staatssekretariat den Kurs der politischen Korrektheit übernommen hat. Einige Nuntien sind Verbreiter des Liberalismus und Modernismus geworden. Sie haben Kompetenz erworben in dem Prinzip „sub secreto Pontificio“ (Unter päpstlicher Geheimhaltung), mit dem man die Münder der Bischöfe manipuliert und zum Schweigen bringt. Und das, was der Nuntius sagt, erscheint ihnen, als ob es fast sicher der Wunsch des Papstes sei. Mit solchen Methoden trennt man die Bischöfe voneinander dahingehend, dass die Bischöfe eines Landes bei der Verteidigung von Glauben und Moral im Geiste Christi und Seiner Kirche nicht mehr mit einer Stimme sprechen. Das bedeutet, dass einige Bischöfe die Empfehlungen des Nuntius, die manchmal auf nichts anderem als auf ihren eigenen Worten basieren, akzeptieren, um bei dem Nuntius nicht in Ungnade zu fallen. Statt mit Eifer den Glauben zu verbreiten, mutig die Lehre Christi zu predigen, standhaft zu sein bei der Verteidigung der Wahrheit und der Moral, beschäftigen sich die Sitzungen der Bischofskonferenzen oft mit Fragen, die mit dem Wesen der Pflichten der Nachfolger der Apostel nichts zu tun haben.

Man kann auf allen Ebenen der Kirche eine offensichtliche Abnahme des „sacrum“ (des Opfers, des Heiigen) beobachten. Der „Geist der Welt“ führt die Hirten.

Die Sünder geben der Kirche die Anweisungen, wie sie ihnen zu dienen hat. In ihrer Verlegenheit schweigen die Hirten über die aktuellen Probleme und lassen die Schafe im Stich, während sie sich selbst füttern. Die Welt wird von dem Teufel versucht und lehnt die Lehre Christi ab. Dennoch sind die Hirten verpflichtet, die ganze Wahrheit über Gott und die Menschen zu lehren, „ob gelegen oder ungelegen“.

Doch während der Regierungszeit der letzten heiligen Päpste konnte man in der Kirche die größte Unordnung beobachten bezüglich der Reinheit der Lehre und der Heiligkeit der Liturgie, in der Jesus Christus nicht die sichtbare Ehre erwiesen wird, die Ihm gebührt. In nicht wenigen Bischofskonferenzen sind die besten Bischöfe „persona non grata“ (unerwünschte Personen). Wo sind die Apologeten (die Verteidiger) unserer Tage, die den Menschen in einer klaren und verständlichen Weise die Bedrohung durch das Risiko, den Glauben und die Erlösung zu verlieren, verkünden würden?

In unseren Tagen ähnelt die Stimme der Mehrheit der Bischöfe eher dem Schweigen der Lämmer angesichts der wütenden Wölfe — die Gläubigen werden wie wehrlose Schafe zurückgelassen. Christus wurde von den Menschen als einer anerkannt, der sprach und wirkte als einer, der Macht hat, und diese Macht ließ Er Seinen Aposteln zuteil werden. In der heutigen Welt müssen die Bischöfe sich von allen weltlichen Bindungen befreien und — nachdem sie Buße getan haben — zu Christus umkehren, um — gestärkt durch den Heiligen Geist — Christus als den einzigen Erlöser verkünden zu können. Letztlich muss man vor Gott Rechenschaft ablegen für alles, was man getan hat, und vor allem, was man nicht getan hat.

Meiner Meinung nach ist die schwache Stimme vieler Bischöfe eine Folge der Tatsache, dass in dem Prozess der Ernennung neuer Bischöfe die Kandidaten nicht ausreichend geprüft werden hinsichtlich ihrer zweifellosen Standhaftigkeit und Furchtlosigkeit in der Verteidigung des Glaubens, im Hinblick auf ihre Treue zu den jahrhundertealten Traditionen der Kirche und im Hinblick auf ihre persönliche Frömmigkeit. In der Frage der Ernennung neuer Bischöfe und sogar Kardinäle wird es immer offensichtlicher, dass manchmal solche bevorzugt werden, die eine bestimmte Ideologie teilen, oder dass einigen Gruppierungen der Vorzug gegeben wird, die der Kirche fremd sind und die die Ernennung eines bestimmten Kandidaten in Auftrag gegebenen haben. Darüber hinaus scheint es, dass manchmal auch auf die Massenmedien Rücksicht genommen wird, die in der Regel heilige Kandidaten zum Gespött machen, indem sie ein negatives Bild von ihnen zeichnen, während die Kandidaten, die in geringerem Maße den Geist Christi besitzen, als offen und modern gelobt werden. Auf der anderen Seite werden die Kandidaten, die sich im apostolischen Eifer auszeichnen, bei der Verkündigung der Lehre Christi Mut haben und Liebe zeigen für alles, was heilig und sakral ist, gezielt eliminiert.

Ein Nuntius sagte mir einmal: „Es ist schade, dass der Papst [Johannes Paul II] nicht persönlich an der Ernennung der Bischöfe beteiligt ist. Der Papst versucht, etwas in der Römischen Kurie zu ändern, aber er hat es nicht geschafft. Er wird älter und die Dinge nehmen wieder ihren üblichen vorherigen Lauf.“

Zu Beginn des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. schrieb ich ihm einen Brief, in dem ich ihn bat, heilige Bischöfe zu ernennen. Ich berichtete ihm die Geschichte eines deutschen Laien, der angesichts des Zerfalls der Kirche in seinem Land nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil Christus treu blieb und junge Menschen zur Anbetung und zum Gebet versammelte. Dieser Mann war dem Tode nahe, und als er über die Wahl des neuen Papstes erfuhr, sagte er: „Wenn Papst Benedikt sein Pontifikat ausschließlich zu dem Zweck nutzt, würdige, gute und treue Bischöfe zu ernennen, wird er seine Aufgabe erfüllt haben“.

Leider ist es offensichtlich, dass Papst Benedikt XVI in dieser Hinsicht oft keinen Erfolg hatte. Es ist schwer zu glauben, dass Papst Benedikt XVI freiwillig auf sein Amt als Nachfolger Petri verzichtet hat. Papst Benedikt XVI war das Haupt der Kirche, seine Gefolgschaft hat jedoch seine Lehren kaum in das Leben umgesetzt, hat sie oft im Stillen umgangen oder hat seine Initiativen für eine wahrhafte Reform der Kirche, der Liturgie, der Art und Weise, die Heilige Kommunion zu reichen, eher behindert. Im Hinblick auf eine große Geheimhaltung im Vatikan für viele Bischöfe war es realistisch nicht möglich, dem Papst in seiner Aufgabe als Oberhaupt der ganzen Kirche zu helfen.

Es wird nicht überflüssig sein, meine Brüder im Bischofsamt an eine eidesgleiche Bekräftigung einer italienischen Freimaurerloge aus dem Jahr 1820 zu erinnern: „Unsere Arbeit ist eine Arbeit von hundert Jahren. Lasst uns uns die älteren Menschen verlassen und lasst uns zur Jugend gehen. Die Seminaristen werden Priester mit unseren liberalen Ideen. Wir werden nicht selbstgefällig sein mit falschen Hoffnungen. Wir werden den Papst nicht zu einem Freimaurer machen. Allerdings werden liberale Bischöfe, die in der Gefolgschaft des Papstes arbeiten, ihm bei der Aufgabe der Leitung der Kirche solche Gedanken und Ideen vorschlagen, die für uns von Vorteile sind, und der Papst wird sie in das Leben umsetzen.“ Diese Absicht der Freimaurer wird mehr und mehr offen umgesetzt, nicht nur dank der erklärten Feinde der Kirche, sondern auch dadurch, dass falsche Zeugen, die in der Kirche irgendein hohes Amt in der Hierarchie einnehmen, stillschweigend einwilligen. Nicht ohne Grund sagte der selige Pauls VI.: „Der Geist Satans ist durch einen Riss in der Kirche eingedrungen“. Ich denke, dass dieser Risse in unseren Tagen sehr breit geworden ist, und der Teufel nutzt alle Kräfte, um die Kirche Christi zu untergraben. Um dies zu vermeiden, ist es notwendig, zur präzisen und klaren Verkündigung des Evangeliums auf allen Ebenen des kirchlichen Amtes zurückzukehren, denn die Kirche besitzt alle Macht und Gnade, die Christus ihr gab: „Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet alle Völker zu Jüngern und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und sehet, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Mt 28, 18-20), „die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8, 32) und „Euer Jawort sei vielmehr ein Ja, euer Nein ein Nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.“ (Mt 5, 37). Die Kirche kann sich nicht dem Geist dieser Welt anpassen, sondern sie muss die Welt umwandeln hin zum Geist Christi.

Es ist offensichtlich, dass es im Vatikan eine Tendenz gibt, sich mehr und mehr dem Lärm der Massenmedien zu fügen. Es ist nicht selten, dass im Namen von einem unerfindlichen Frieden und einer nicht erkennbaren Ruhe die besten Söhne und Diener geopfert werden, um die Massenmedien zu beschwichtigen. Die Feinde der Kirche jedoch liefern ihre treuen Diener nicht aus, auch wenn ihre Handlungen offenkundig schlecht sind.

Wenn wir Christus in Wort und Tat treu bleiben wollen, wird Er die Mittel finden, um die Herzen und Seelen der Menschen umzuwandeln, und auch die Welt wird zu gegebener Zeit verändert werden.

In Zeiten der Kirchenkrisen hat Gott für die wahre Erneuerung der Kirche oft die Opfer, die Tränen und die Gebete jener Kinder und Diener der Kirche verwendet, die in den Augen der Welt und der kirchlichen Bürokratie als unbedeutend angesehen wurden oder die wegen ihrer Treue zu Christus verfolgt und an den Rand gedrängt wurden. Ich glaube, dass sich in unserer schwierigen Zeit das Gesetz Christi realisiert und dass die Kirche sich erneuern wird dank der vom Glauben getragenen inneren Erneuerung eines jeden von uns zu.

1. Januar 2015, Hochfest der Heiligen Jungfrau Maria, der Mutter Gottes

+ Jan Pawel Lenga

Quelle: Kongregation der Herz Jesu Franziskaner www.corjesu.info

Reflections on some current problems of the crisis
of the Catholic Church
January 1st 2015


I had the experience of living with priests who were in Stalinist prisons and camps and who nevertheless remained faithful to the Church. During the time of persecution they fulfilled with love their priestly duty in preaching Catholic doctrine thereby leading a dignified life in the imitation of Christ, their heavenly Master.

I completed my priestly studies in an underground Seminary in the Soviet Union. I was ordained a priest secretly during the night by a pious bishop who himself suffered for the sake of the faith. In the first year of my priesthood I had the experience of being expelled from Tadzhikistan by the KGB.

Subsequently, during my thirty-year stay in Kazakhstan, I served 10 years as priest, caring for faithful people in 81 localities. Then I served 20 years as bishop, initially as bishop of five states in Central Asia with a total area of around four million square kilometers.

In my ministry as a bishop I had contact with Pope Saint John Paul II, with many bishops, priests and faithful in different countries and under different circumstances. I was member of some assemblies of the Synod of Bishops in the Vatican which covered themes such as „Asia” and „The Eucharist”.

This experience as well as others give me the basis to express my opinion on the current crisis of the Catholic Church. These are my convictions and they are dictated by my love of the Church and by the desire for her authentic renewal in Christ. I am forced to resort to this public means of expression because I fear that any other method would be greeted by a brick wall of silence and disregard.

I am aware of possible reactions to my open letter. But at the same time the voice of my conscience will not allow me to remain silent, while the work of God is being slandered. Jesus Christ founded the Catholic Church and showed us in word and deed how one should fulfill the will of God. The apostles to whom He bestowed authority in the Church, fulfilled with zeal the duty entrusted to them, suffering for the sake of the truth which had to be preached, since they „obeyed God rather than men”.

Unfortunately in our days it is increasingly evident that the Vatican through the Secretariat of State has taken the course of political correctness. Some Nuncios have become propagators of liberalism and modernism. They have acquired expertise in the principle „sub secreto Pontificio”, by which one manipulates and silences the mouths of the bishops. And that what the Nuncio tells them appears as it would be almost certainly the wish of the Pope. With such methods one separates the bishops from one another to the effect that the bishops of a country can no longer speak with one voice in the spirit of Christ and His Church in defending faith and morals. This means that, in order not to fall into disfavour with the Nuncio some bishops accept their recommendations, which are sometimes based on nothing other than on their own words. Instead of zealously spreading the faith, courageously preaching the doctrine of Christ, standing firm in the defense of truth and of morals, the meetings of the Bishops’ Conferences often deal with issues which are foreign to the nature of the duties of the successors of the apostles.

One can observe at all levels of the Church an obvious decrease of the „sacrum”. The „spirit of the world” feeds the shepherds.

The sinners give the Church the instructions for how she has to serve them. In their embarrassment the Pastors are silent on the current problems and abandon the sheep while they are feeding themselves. The world is tempted by the devil and opposes the doctrine of Christ. Nevertheless the Pastors are obliged to teach the whole truth about God and men „in season and out”.

However, during the reign of the last holy Popes one could observe in the Church the greatest disorder concerning the purity of the doctrine and the sacredness of the liturgy, in which Jesus Christ is not paid the visible honour which he is due. In not a few Bishop’s Conferences the best bishops are „persona non grata”. Where are apologists of our days, who would announce to men in a clear and comprehensible manner the threat of the risk of loss of faith and salvation?

In our days the voice of the majority of the bishops rather resembles the silence of the lambs in the face of furious wolves, the faithful are left like defenseless sheep. Christ was recognized by men as one who spoke and worked, as one, who had power and this power He bestowed upon His apostles. In today’s world the bishops must liberate themselves from all worldly bonds and – after they have done penance – convert to Christ so that strengthened by the Holy Spirit they may announce Christ as the one and only Saviour. Ultimately one must give account to God for all that was done and for all what wasn’t done.

In my opinion the weak voice of many bishops is a consequence of the fact, that in the process of the appointment of new bishops the candidates are insufficiently examined with regard to their doubtless steadfastness and fearlessness in the defense of the faith, with regard to their fidelity to the centuries-old traditions of the Church and their personal piety. In the issue of the appointment of new bishops and even cardinals it is becoming increasingly apparent that sometimes preference is given to those who share a particular ideology or to some groupings which are alien to the Church and which have commissioned the appointment of a particular candidate. Furthermore it appears that sometimes consideration is given also to the favour of the mass media which usually makes a mockery of holy candidates painting a negative picture of them, whereas the candidates who in a lesser degree own the spirit of Christ are praised as open and modern. On the other side the candidates who excel in apostolic zeal, have courage in proclaiming the doctrine of Christ and show love for all that is holy and sacred, are deliberately eliminated.

A Nuncio once told me: „It’s a pity that the Pope [John Paul II] does not participate personally in the appointment of the bishops. The Pope tried to change something in the Roman Curia, however he has not succeeded. He becomes older and things resume their usual former course”.

At the beginning of the pontificate of Pope Benedict XVI, I wrote a letter to him in which I begged him to appoint holy bishops. I reported to him the story of a German layman who in the face of the degradation of the Church in his country after the Second Vatican Council, remained faithful to Christ and gathered young people for adoration and prayer. This man had been close to death and when he learned about the election of the new Pope he said: „When Pope Benedict will use his pontificate solely for the purpose to appoint worthy, good and faithful bishops, he will have fulfilled his task”.

Unfortunately, it is obvious that, Pope Benedict XVI has often not succeeded in this issue. It is difficult to believe that Pope Benedict XVI freely renounced his ministry as successor of Peter. Pope Benedict XVI was the head of the Church, his entourage however has barely translated his teachings into life, bypassed them often in silence or has rather obstructed his initiatives for an authentic reform of the Church, of the liturgy, of the manner to administer Holy Communion. In view of a great secrecy in the Vatican for many bishops it was realistically impossible to help the Pope in his duty as head and governor of the whole Church.

It will not be superfluous to remind my brothers in the episcopacy of an affirmation made by an Italian masonic lodge from the year 1820: „Our work is a work of a hundred years. Let us leave the elder people and let us go to the youth. The seminarians will become priests with our liberal ideas. We shall not flatter ourselves with false hopes. We will not make the Pope a Freemason. However liberal bishops, who will work in the entourage of the Pope, will propose to him in the task of governing the Church such thoughts and ideas which are advantageous for us and the Pope will implement them into life”. This intention of the Freemasons is being implemented more and more openly, not only thanks to the declared enemies of the Church but with the connivance of false witnesses who occupy some high hierarchical office in the Church. It is not without reason that Blessed Paul VI said: „The spirit of Satan penetrated through a crack inside the Church”. I think that this crack has become in our days quite wide and the devil uses all forces in order to subvert the Church of Christ. To avoid this, it is necessary to return to the precise and clear proclamation of the Gospel on all levels of ecclesiastical ministry, for the Church possesses all power and grace which Christ gave to her: „All power is given unto me in heaven and in earth. Go therefore, and teach all nations. Teaching them to observe all things whatsoever I have commanded you: and I am with you always unto the end of the world” (Mt 28, 18-20), „the truth will set you free” (John 8, 32) and „let your word be Yes, yes; No, no: for whatsoever is more than these comes of evil” (Mt 5, 37). The Church cannot adapt herself to the spirit of this world, but must transform the world to the spirit of Christ.

It is obvious that in the Vatican there is a tendency to give in more and more to the noise of the mass media. It is not infrequent that in the name of an incomprehensible quiet and calm the best sons and servants are sacrificed in order to appease the mass media. The enemies of the Church however don’t hand over their faithful servants even when their actions are evidently bad.

When we wish to remain faithful to Christ in word and deed, He Himself will find the means to transform the hearts and souls of men and the world as well will be changed at the appropriate time.

In times of the crisis of the Church God has often used for her true renewal the sacrifices, the tears and the prayers of those children and servants of the Church who in the eyes of the world and of the ecclesiastical bureaucracy were considered insignificant or were persecuted and marginalized because of their fidelity to Christ. I believe that in our difficult time this law of Christ is being realized and that the Church will renew herself thanks to the faithful inner renewal of each of us.

January 1st 2015, Solemnity of the Blessed Virgin Mary, Mother of God

+ Jan Pawel Lenga
DIE HEILIGE MESSE

Selig sind, die Verfolgung leiden


Ostersonntag 05. April 2015

Angelus Domini descendit de caelo, et dixit mulieribus:
Quem quaeritis, surrexit, sicut dixit, alleluja.

Quod surrexit Dominus vere, alleluja.

Der Engel des Herrn stieg vom Himmel und sprach zu den Frauen:
„Er, den ihr sucht, ist auferstanden, wie Er gesagt hat.“ Halleluja.

Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.

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O, jauchze, Welt, du hast ihn wieder,
Sein Himmel hielt ihn nicht zurück!
O jauchzet! jauchzet! singet Lieder!
Was dunkelst du, mein sel‘ger Blick?
Es ist zu viel, man kann nur weinen,
Die Freude steht wie Kummer da;
Wer kann so großer Lust sich einen,
Der all so große Trauer sah!
Unendlich Heil hab‘ ich erfahren
Durch ein Geheimnis voller Schmerz,
Wie es kein Menschensinn bewahren,
Empfinden kann kein Menschenherz.
Vom Grabe ist mein Herr erstanden,
Und grüßet alle die da sein,
Und wir sind frei von Tod und Banden,
Und von der Sünde Moder rein.
Den eignen Leib hat er zerrissen,
Zu waschen uns mit seinem Blut,
Wer kann um dies Geheimnis wissen,
Und schmelzen nicht in Liebesglut!
Ich soll mich freun an diesem Tage
Mit deiner ganzen Christenheit,
Und ist mir doch, als ob ich wage,
Da Unnennbares mich erfreut.
Mit Todesqualen hat gerungen
Die Seligkeit von Ewigkeit,
Gleich Sündern hat das Graun bezwungen
Die ewige Vollkommenheit.
Mein Gott, was konnte dich bewegen
Zu dieser grenzenlosen Huld!
Ich darf nicht die Gedanken regen
Auf unsre unermessne Schuld.
Ach, sind denn aller Menschen Seelen
Wohl sonst ein überköstlich Gut,
Sind sie es wert, dass Gott sich quälen,
Ersterben muss in Angst und Glut!
Und sind nicht aller Menschen Seelen
Vor ihm nur eines Mundes Hauch?
Und ganz befleckt von Schmach und Fehlen,
Wie ein getrübter dunkler Rauch?
Mein Geist, o wolle nicht ergründen,
Was einmal unergründlich ist;
Der Stein des Falles harrt des Blinden,
Wenn er die Wege Gottes misst.
Mein Jesus hat sie wert befunden
In Liebe und Gerechtigkeit;
Was will ich ferner noch erkunden?
Sein Wille bleibt in Ewigkeit!
So darf ich glauben und vertrauen
Auf meiner Seele Herrlichkeit!
So darf ich auf zum Himmel schauen,
In meines Gottes Ähnlichkeit!
Ich soll mich freun an diesem Tage:
Ich freue mich, mein Jesu Christ,
Und wenn im Aug‘ ich Tränen trage,
Du weißt doch, daß es Freude ist!

Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)

„Am Ostersonntage“


Pater Andreas Endl Herz Jesu Franziskaner